In vielen Ländern zählen Aktien bereits zu den beliebtesten Alternativen zur gewöhnlichen Geldanlage. Dennoch herrscht in Deutschland noch eine gewisse Skepsis gegenüber der Börse.
Doch Aktien zu verstehen und in Aktien zu investieren kann in Zeiten der Niedrigzinspolitik eine echte und seriöse Alternative zur gewöhnlichen Geldanlage bei der Hausbank darstellen. Darüber berichtet auch die Süddeutsche Zeitung in ihrem Beitrag Die Börse ist kein Roulette.
Die zunehmende Beliebtheit von Aktien lässt sich gut am Beispiel Amazon erklären. Denn die Firma stellt nicht nur nichts her, sie schüttet auch keine Dividende an die Aktionäre aus. An der Börse ist das Unternehmen trotzdem mehr als eine Billion US-Dollar wert, so viel wie zwölf Dax-Konzerne zusammen.
Nur wegen des Namens und deswegen, wofür er steht. Aktienkundige reden in diesem Zusammenhang gerne von einem „Versprechen auf die Zukunft“.
Aktien sind also ein Anlageinstrument, um sich an Gewinnen und der erfolgreichen Entwicklung von Unternehmen zu beteiligen.
Deshalb wollen wir in diesem Beitrag mehr Licht ins Dunkel bringen und dir zeigen, worum es beim Aktienhandel geht.
Die Börsenlandschaft und ihre vielseitigen Optionen
Börsen sind Handelsplätze, bei denen Angebot und Nachfrage aufeinandertrifft und es bei Preisübereinstimmung zum Handel kommt.
Wenn man also handelsfähige Wertpapiere (Aktien) zum Verkauf besitzt, muss man nicht umständlich und per Zeitungsinserat einen Abnehmer suchen, sondern kann sich an eine der vielen Börsenplätze wenden.
Dort vermitteln die Broker zwischen den Teilnehmern, ähnlich wie bei Immobilien auch. Gehandelt wird an vielen Börsen weltweit, z.B. mit Rohstoffen, Wertpapieren oder Währungen.
Für erste Grundlagenkenntnisse zum Mechanismus der Börse empfehlen wir Dir dieses Video:
Nachdem man sich als Einsteiger über die Grundlagen des Aktienhandels und mögliche Anlagestrategien informiert hat, gilt es auch die Vor- und Nachteile der verschiedenen Börsenplätze zu verstehen. Schließlich hast du als Trader dabei eine scheinbar endlose Auswahl.
Aber so komplex wie auf den ersten Blick ist die Parkettlandschaft gar nicht!
Zunächst gilt es zu verstehen, dass es neben den Börsenplätzen in Europa und weltweit, elektronische Börsenplätze gibt.
Börsenplätze in Deutschland
Der bekannteste Börsenplatz in Deutschland ist unstrittig die Börse in Frankfurt am Main. Anleger haben eine Auswahl von rund einer Million Wertpapieren u.a. Aktien, Optionsscheine oder ETFs. Die Börsenhandelszeiten sind zwischen 8:00 Uhr und 20:00 Uhr.
Über die Frankfurter Börse lassen sich auch ausländische Titel ordern oder verkaufen. Seit 2011 wird der Börsenhandel nicht mehr über das Parkett abgewickelt, sondern über die elektronische Handelsplattform Xetra.
Dazu gibt es viele Regionalbörsen in Düsseldorf, Stuttgart, München, Berlin, Hamburg oder auch in Hannover. Allesamt zählen zu den öffentlich-rechtlichen Institutionen, welche von Unternehmen getragen werden.
Entscheidungskriterien für Anleger
- Anleger orientieren sich meist am Handelsvolumen. Die größeren Börsenplätze wie Frankfurt am Main sind in diesem Punkt führend und bieten in der Regel eine größere Auswahl an Titeln und Volumen.
- Außerdem unterscheiden sich die Börsenplätze in ihrem Angebot. Während manche eine breite Auswahl zum Aktien- oder Rohstoffhandel bieten, sind andere auf Teilbereiche spezialisiert.
- Weiter sollte es für dich als Anleger entscheidend sein, welche Börsengebühren du an den verschiedenen Plätzen zahlst.
Wichtig: Gebühren beim Traden setzen sich aus zwei wesentlichen Komponenten zusammen.
- Die Ordergebühr für den Broker, den du beautragst den Handel für dich abzuwickeln
- Das Börsenentgelt bzw. die Börsengebühren, die für die Nutzung des Handelsplatzes fällig werden.
Merke dir: Mit der Wahl des Anbieters/Brokers und des Handelsplatzes setzt du die Weichen für den Kostenanteil beim Aktienhandel. Mehr zu den Kosten erfährst du in unserem Blogbeitrag „Was kostet mich der Aktienhandel?„
Internationale Börsenplätze
Durch die internationalen Börsenplätze hast du als Anleger die Möglichkeit problemlos weltweit Geld anzulegen oder Wertpapiere zu verkaufen. In Europa zählen Börsen wie in Zürich, Wien oder London zu den bekanntesten.
Ein Zusammenschluss mehrerer Länder ergab die „Mehrländerbörse“ Euronext. Der Sitz von Euronext ist in Amsterdam und es ist die größte grenzübergreifende Börse in Europa. 2007 kam es zu einer Fusion mit dem New Yorker Börsenplatz. Resultat war die erste transatlantische Börse NYSE Euronext.
Mit einer zunehmenden Globalisierung nimmt auch die Relevanz außereuropäischer Börsenplätze zu. Diese ermöglichen Dir kontinentübergreifende Angebote zu nutzen.
Wer kennt ihn nicht? – Den Oscar nominierten Film Wolf of Wall Street
So oder so ähnlich kann man sich das Treiben auf dem Börsenparkett in früheren Jahren an der New Yorker Börse jedenfalls vorstellen. Heute stellt sich die Börsenwelt tatsächlich etwas anderst dar und die Relevanz von elektronischem Handel nimmt stetig zu.
Elektronischer Börsenhandel
Mit zunehmender Digitalisierung werden Wertpapiere heute kaum noch über den Parketthandel ge- oder verkauft. Elektronische Handelssysteme werden in der Umgangssprache auch Computerbörse genannt. Im Wesentlichen geht es um ein elektronisches System, welches Angebot und Nachfrage nach Wertpapieren automatisiert zusammenführt.
Das System führt Transaktionen von Wertpapieren, Währungen oder Waren automatisch aus, wenn passende Kauf- oder Verkaufsangebote vorliegen. Computerbörsen sind also nicht ortsgebunden. Das Börsenentgelt ist hier tendentiell geringer.
Eine der Vorreiterinnen im vollelektronischen Handel war die Frankfurter Börse, die es Anlegern bereits seit 1997 ermöglicht an der Computerbörse XETRA zu handeln. Der Begriff steht für Exchange Electronic Trading.
Eine weitere beliebte Alternative ist Tradegate, eine deutsche Wertpapierbörse mit Sitz in Berlin, die auf die Ausführung von Privatanleger-Aufträgen spezialisiert ist. Da Tradegate auf die Maklergebühren verzichtet, gilt das elektronische Handelssystem als eine der günstigsten Alternativen für Privatanleger.
In den USA is die Nasdaq (National Association of Securities Dealers Automated Quotations) mit Sitz in New York die wohl bekannteste Börse für den elektronischen Handel.
Wichtig: Bei außereuropäischen Handelsplätzen sollte man unbedingt auf die Handelszeiten achten, da die verschiedenen Zeitzonen schnell zu Verwirrungen führen können.